|
Januar 2014
|
|
Klimakiller "Braunkohle" von EEG-Umlage befreit |
|
Die EEG-Umlage steigt und steigt ... -
ebenso wie der Anteil der Stromerzeugung in den besonders
klimaschädlichen Braunkohlekraftwerken. Einer der großen Gewinner im
Geschäft mit der schmutzigen Braunkohle ist der Vattenfall-Konzern. Der
Braunkohletagebau von seinem Tochterunternehmen "Vattenfall Europe
Mining AG" profitiert darüberhinaus jetzt auch noch in Form einer
Befreiung von der EEG-Umlage. Jürgen Quentin (Deutsche Umwelthilfe,
Projektleiter Klimaschutz und Energiewende) kommentiert das mit den
Worten: "Es ist einfach nur absurd, ausgerechnet solche Kraftwerke von
den Kosten der Energiewende zu entlasten, die die Energiewende am
stärksten behindern. Braunkohlestrom ist nicht nur klimaschädlicher als
jede andere Form der Elektrizitätserzeugung. Braunkohlekraftwerke
verstopfen darüber hinaus zunehmend die Stromnetze und verhindern zu
bestimmten Zeiten die Einspeisung von sauberem Strom aus Wind und
Sonne." ...
|
|
Die Große Koalition behindert die Energiewende |
|
Jetzt ist die Katze
endgültig aus dem Sack: Anstatt die Umsetzung der Energiewende zügig
voranzutreiben, will Herr Gabriel (SPD, Parteivorsitzender und
Bundeswirtschaftsminister) den Ausbau der Windenergieanlagen
ausbremsen. Indem sie zugunsten der Lobby der fossilen Industrie und
der Atomkonzerne den Umbau der Energieversorgung in Deutschland mit
allen Mitteln blockiert, wird die Große Koalition - ebenso wie auch
zuvor auch schon die wespenfarbene Bundesregierung - ihrer
Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen nicht gerecht ...
|
|
"Strompreisbremse" kostet nicht nur Arbeitsplätze |
|
Wenn FDP- und
CDU-Politiker im Landtag des Landes Niedersachsen seine Pläne für eine
Energiereform als "Schritt in die richtige Richtung" bezeichnen, dann
hätte Herrn Gabriel (SPD, Bundeswirtschaftsminister) das vor einem
Jahr, als die SPD im Bundestag noch in der Opposition war, sicherlich
zu denken gegeben. Die Folgen solcher Politik haben in Cuxhaven zu
Schließungen und Entlassungen in der Windkraft-Branche geführt. Was
Cuxhaven bereits hinter sich hat, setzt sich jetzt in Bremerhaven fort.
Anstatt die Umsetzung der Energiewende voranzutreiben und die
Stromerzeugung mit Wind- und Sonnenkraftwerken zu fördern, gibt es eine
Bestandsgarantie für fossile Energieträger: Bis zum Jahre 2035 darf
nach dem Willen der Großen Koalition maximal 60 Prozent des Stromes
mithilfe regenerativer Energiequellen erzeugt werden. Im Umkehrschluss
ist das eine Absatzgarantie für fossil befeuerte Großkraftwerke in Höhe
von 40 Prozent des hierzulande erzeugten Stromes - über einen Zeitraum
von 25 Jahren! ...
|
|
Februar 2014
|
| Da steckt der Wurm drin |
| Bezüglich ihrer Klima- und Energiewendepolitik erinnert die SPD derzeit irgendwie an einen wurmstichigen Apfel ...
|
|
März 2014
|
|
Brunsbüttel: Mehr als "einige wenige" Auffälligkeiten |
|
In den sechs Kavernen
unter dem stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel lagern insgesamt 631
Stahlblech-Fässer mit radioaktivem Müll. Die Fässer in vier dieser
Kavernen enthalten schwach- und mittelradioaktive Abfälle. In den
beiden anderen Kavernen lagernden Blechfässer befindet sich einem
Bericht der Nordsee-Zeitung vom 20.02.2014 zufolge teilweise auch
stärker radioaktives Material. Im Jahre 2012 war bei einer Untersuchung
zum ersten Mal ein durch Korrosion beschädigtes Fass entdeckt worden.
Nach Abschluss von Kamera-Inspektionen in einer der vier Kavernen steht
jetzt fest, dass 18 von 70 untersuchten Fässern Korrosionsschäden
aufweisen. Teilweise sind die Schäden so schwerwiegend, dass bereits
radioaktives Material ausgetreten ist ...
|
|
Fukushima: Alles unter Kontrolle? |
|
Als es am 11. März 2011 in drei Atomreaktoren der Atomkraftanlage "Fukushima-I"
(Dai-ichi) zu Super-GAUs kam, begann eine Atomkatastrophe, die bis
heute andauert. Der Betreiber Tepco und die verantwortlichen Politiker
spielten das Ausmaß der Katastrophe von Beginn an herunter. Daran hat
sich bis heute nichts geändert. Auf welcher Grundlage Herr Abe (Japan,
Premierminister) im September 2013 bei der Vergabezeremonie für die
Olympischen Spiele 2020 vor laufenden Kameras sagte (Zitat): "Lassen
sie mich Ihnen versichern, die Lage ist unter Kontrolle.", bleibt sein
ganz persönliches Geheimnis. Dass diese Behauptung mit der Realität in
der zerstörten Atomkraft-Ablage absolut nichts zu tun hat, zeigen
jedenfalls unter anderem auch die Recherchen des ZDF-Magazins "Zoom" ...
|
|
Energiewende: Gegen die größte Krise unserer Zeit
|
|
Unter dem Eindruck des
mehrfachen Super-GAUs in der japanischen Atomkraftanlage "Fukushima-I"
(Dai-ichi) und des im Zuge der "Laufzeitverlängerung" weiter wachsenden
Protests der Bürger gegen die sogenannte "friedliche Nutzung" der
Atomenergie, vollzog die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung unter
der Führung von Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) eine radikale
Kehrtwende - jedenfalls soweit es ihre öffentlichen Selbstdarstellung
betrifft: Man wolle, wie es damals hieß, den Atomausstieg in die Wege
leiten und eine grüne Energiewende - weg von Atom- und
klimaschädigenden Kohlekraftwerken und hin zur Vollversorgung auf
Grundlage regenerativer Energien - vorantreiben. Was politisch gerade
passiert, ist jedoch das glatte Gegenteil davon ...
|
|
Die Energiewende soll auf dem Kabinettstisch geschlachtet werden |
|
Unter dem Motto
"Energiewende retten" gingen am 22.03.2014 rund 30.000 Menschen in
sieben Landeshauptstädten auf die Straße, um ihren Protest gegen die
verfehlte Klima- und Energiepolitik zu demonstrieren. Ein Zitat aus der
Abschlusskundgebung: "Jetzt wird langsam klar, was da wirklich passiert
in Berlin, dass die Energiewende geschlachtet werden soll auf dem
Kabinettstisch zugunsten der Energiekonzerne." (Roman Denter, Attac).
In "juwi's welt" gibt es eine Video-Doumentation der Demonstration in
Hannover ...
|
| April 2014
|
| Bund und Länder: Vereinter Tritt auf die Bremse |
| Daran,
dass es grundsätzlich bei der Deckelung des Ausbaus erneuerbarer
Energien bleibt, hat sich mit dem Kompromiss, auf den sich die
Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder am Dienstag im
Schnellverfahren geinigt haben, nichts geändert. Neu ist lediglich,
dass sich jetzt auch die Bundesländer am Ausbremsen der Energiewende
beteiligen, oder den Tritt auf die Bremse zumindest billigend in Kauf
nehmen ... |
| Vertreibung und Ausrottung der Waldmenschen |
| Die
Regenwälder auf den indonesischen Inseln Borneo und Sumatra sind die
Heimat der "Waldmenschen". Ihre Welt endet an den Grenzen ihrer Wälder.
Der Wald gibt ihnen alles, was sie zum Leben benötigen. Mehr brauchen
sie nicht - aber ohne den Wald könnten sie nicht überleben. Würde ihre
Welt untergehen, dann würden auch die "Waldmenschen" für immer von der
Erde verschwinden. "Waldmensch" ist die deutsche Übersetzung der
malaiischen Wörter "orang" (Mensch) und "utan" (Wald). Biologisch
gesehen sind die perfekt an das Leben im Wald angepassten Orang-Utans
unsere nächsten Verwandten im Tierreich. Mithilfe eines neuen
Raumordnungsplans will die Regierung in Aceh die eigentlich geschützten
Wälder für weitere Holz-, Bergbau und Palmöl- Firmen mit dem Bau eines
Straßennetzes zugänglich machen. "Waldmenschen", Eisbären und Menschen
haben eines gemeinsam: Sie teilen die gleiche Erde - und die von uns
Menschen verursachte globale Erwärmung zerstört nicht nur die
Lebensgrundlage der Orang-Utans oder der Eisbären, sondern auch unsere
eigene ...
|
| 28 Jahre "Tschernobyl" - ... und nichts dazugelernt! |
| Auch
achtundzwanzig Jahre nach der Expolosion des Reaktors vier des
ukrainischen Atomkraftwerks "Tschernobyl" sind die vom Super-GAU
ausgehenden Gefahren nicht gebannt. Ein Ende ist nicht abzusehen.
Erschwerend für die Sicherungsmaßnahmen für den einsturzgefährdeten
"Sarkophag" kommt aktuell die politische Situation in der Ostukraine
und die drohende militärische Annektion dieser Region durch Russland
hinzu ...
|
| Erdöl aus der Arktis auf dem Weg nach Europa |
| Seit
Beginn der Industrialisierung steigt infolge der hemmungslosen
Ausbeutung und Verbrennung fossiler Energieträger die mittlere globale
Temperatur auf der Erde. Seitdem schmelzen weltweit die Gletscher in
den Hochgebirgen und das Eis des Arktischen Ozeans. Ursächlich
verantwortlich für die weltweite Eisschmelze und die drohende globale
Klimakatastrophe sind die Petro-Konzerne und die fossile Indurstie.
Selbst nach Veröffentlichung des aktuellen Klimareports 2013 des
"Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC), können sie den Hals
immernoch nicht voll kriegen. Die drastische Senkung der Investitionen
in die Erdölförderung und in konventionelle fossile Kraftwerke wäre
laut IPCC-Klimareport jedoch die Voraussetzung für eine ernsthafte
Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Die Realität ist jedoch eine
andere: Darauf, dass jetzt auch der Weg zu den letzten
Erdöllagerstätten unter dem Eis der arktischen Gewässern frei wird,
haben die Petro-Konzerne nur gewartet. Der russische Konzern "Gazprom"
ist der Erste unter ihnen, der seine diesbezüglichen Pläne in die Tat
umsetzt. Im vergangenen Jahr hatte er damit begonnen, in arktischen
Gewässern Erdöl zu fördern. Im April 2014 war das russische Tankschiff
"Mikhail Ulyanov" mit dem ersten "Gazprom"-Öl aus der Petschorasee für
französischen Ölkonzern Total unterwegs nach Rotterdam ...
|
| Sonnensteuer |
| Wenn
es darum geht, den Bürgern die staalich verordnete Preistreiberei im
Zusammenhang mit der "Reform" des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
als "Strompreisbremse" zu verkaufen, dann legen die Politiker der
schwarz-roten Großen Koalition inzwischen eine mindestens ebenso
beeindruckende Kreativität an den Tag, wie wie beim Erfinden neuer
Steuern. Der neueste Coup Herrn Gabriels (SPD,
Bundeswirtschaftsminister) ist die im Rahmen der EEG-Reform geplante
Einführung einer "Sonnensteuer". Die mit der "Strompreisbremse"
gesegneten Bürger, sowie klein- und mittelständische Gewerbebetriebe,
die ihren Photovoltaikanlagen für die eigene Stromversorgung nutzen,
sollen drei Cent pro Kilowattstunde (Cent/kWh) zur Kasse gebeten
werden. Ihre Mieter sollen das doppelte (sechs Cent/kWh) dafür berappen
... |
| Mai 2014
|
| In Berlin gegen die Energiewende-Wende |
| Das
Bundeskabinett hat die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG)
beschlossen. Im Mai geht die Auseinandersetzung um die Energiewende in
die entscheidende Runde. Bundestag und Bundesrat beraten darüber, ob
der Ausbau der Windkraft - und auch der Photovoltaik - der letzte
Strohhalm genommen wird: Eigentümer neuer Solaranlagen sollen auf den
von ihnen selbst verbrauchten Strom EEG-Umlage zahlen, während die
Industrie davon weitgehend ausgenommen bleiben soll - selbst wenn sie
ihren Strom mit klimaschädigenden Gas- oder Kohlekraftwerken erzeugt.
Die davon betroffenen Bürger reagieren mit Öffentlichkeitsarbeit,
Petionen und einer weiteren großen Demonstration in Berlin ...
|
| Demo in Berlin: Energiewende nicht kentern lassen |
| Am
10. Mai gingen in Berlin erneut mehr als 10.000 Menschen auf die
Straße, um für die zügige Umsetzung der Energiewende und gegen die
weitere Förderung von Kohle- und Atomstrom durch die Bundesregierung zu
demonstrieren. Anstelle mit der sonst üblichen Auftaktkundgebung hatte
der Aktionstag in Berlin dieses Mal dem Motto entsprechend mit einer
Bootsdemonstration auf der Spree begonnen. 120 gemeldete Boote aller
Art waren am Start ...
|
| Den Konzernen wird ihr Atomgeschäft zu teuer |
| Mitte
Mai berichten die medien, dass die großen Atomkonzerne ihr Atomgeschäft
an den Bund übertragen wollen. E.ON, EnBW und RWE haben demzufolge
vorgeschlagen, die Atomkraftwerke in eine öffentlich-rechtliche
Stiftung übergehen zu lassen. Die Atomkraftwerke sollen den
Vorstellungen des Atom-Oligopols entsprechend bis zum voraussichtlichen
Vollzug des Atom-"Ausstieg" im Jahre 2022 von der Stiftung betrieben
werden, die später dann auch für den Abriss der Meiler und die Lagerung
des Atommülls aufkommen soll. Im Gegenzug würden die Atomkonzerne
anbieten, anhängige Klagen und Schadensersatzforderungen wegen des
Atomausstiegs in Höhe von mehr als 15 Milliarden Euro gegen die
Bundesregierung zurückzuziehen. Frau Hendricks (SPD,
Bundesumweltministerin) wies diesen Vorschlag zurück. Die
uneingeschränkte Verantwortung für den sicheren Auslaufbetrieb, die
Stilllegung, den Rückbau und die Zwischenlagerung des Atommülls läge in
der Verantwortung der Atomkonzerne ...
|
| Schmutziger Strom beschleunigt Klimawandel |
| Braunkohlebagger
füttern mit millionenschweren verdeckten Subventionen geförderte,
besonders klimaschädigende Braunkohlekraftwerke des deutschen
Energie-Oligopols und fressen dabei CO2-neutrale, regenerative Energie
Kraftwerke in Bürgerhand. Die CO2-Emissionen deutscher
Kohlegroßkraftwerke belasten nicht nur regional das Klima in
Deutschland, sondern weltweit: Mit Importkohle aus Australien oder
Russland, sowie besonders schädlicher heimischer Braunkohle. Das
gleiche gilt für Kohlekraftwerke in Polen, Österreich oder oder an
irgendeinem anderen Ort in der Welt: Die für die globale Erwärmung
verantwortlichen - bei der Verbrennung fossiler Energieträger
entstehenden - CO2-Emissionen sind kein lokales, sondern ein globales
Problem! ...
|
| Schluss mit Kohle-Tragödien! |
| Die
Bilder und Berichte in den Medien von dem schwersten Grubenunglück in
der Türkei, bei dem in Soma (Türkei) mehr als 300 Bergleute ums Leben
kamen, dürften wohl kaum jemanden unberührt gelassen haben. Kohle
bedroht nicht nur die Existenzgrundlagen der kommenden Generationen.
Solange Kohlevorkommen ausgebeutet werden, töten die technische Mängel,
menschliches Versagen und nicht zuletzt auch die Profitgier der
Minenbetreiber ganz konkret immer wieder die Bergleute, die sie der
Erde entreißen wollen ...
|
| Juni 2014
|
| Ein Etappensieg für das Great Barrier Reef |
| Im
Mai 2014 hatte das australische demokratische Netzwerk "GetUp!" auf die
Bedrohung des UNESCO Welterbes vor der Ostküste Australiens durch den
Kohle-Export hingewiesen. Dabei ging es um die Ausbaupläne der
indischen "Adani Group" für ihren australischen Hafen Abbot Point zu
einem der weltgrößten Kohle-Terminals, die konkrete von der Ausbeutung
der Kohlevorkommen in Australien ausgehende konkrete Bedrohung für das
Riff, sowie die zu dadurch erwartenden Auswirkungen auf die globale
Erwärmung. Eine internationale, von "GetUp!" initiierte Petition in
Verbindung mit einer gemeinsame Kampagne des deutschen demokratischen
Netzwerks "Campact" mit der Umweltschutzorganisation WWF führten zu
einem Etappensieg auf dem Weg zur Verhinderung der Ausbaupläne für
"Abbot Point". Nachdem letztlich im Vorfeld der Hauptversammlung der
"Deutschen Bank" mehrere tausend Spender in Deutschland und Australien
eine ganzseitige Anzeige in der "Financial Times" ermöglicht hatten,
habe die Bank schließlich die Konsequenzen gezogen und sei aus aus
Sorge vor einer nachhaltigen Schädigung ihres Rufes aus dem Projekt
ausgestiegen ...
|
| September 2014
|
| Krieg: (K)eine neue Bedrohung für Atomkraftwerke |
| In
der Ukraine gibt es fünfzehn Atomreaktoren an vier Standorten, einen
Forschungsatomreaktor, sowie Behälter mit "abgebrannten" Brennelementen
und hochgiftigem, strahlenden Atommüll, die großenteils ungeschützt
unter freiem Himmel lagern. In der Ukraine herrscht Krieg. Nicht nur
Umweltschützer, wie die internationale Umweltschutzorganisation
"Greenpeace", warnen deshalb vor der "Gefahr eines zweiten
Tschernobyl". Im September ist die Front nur 200 Kilometer von dem noch
aus der Sowjetzeit stammenden Atomkraftwerk "Saporoschje" entfernt. Mit
ihren sechs Atom-Reaktoren, die zusammen eine elektrische Leistung von
6000 Megawatt zur Verfügung stellen, ist "Saporoschje" die größte
Atomkraftanlage Europas ...
|
| Die Zeit ist nicht auf unserer Seite |
| Am
21. September, zwei Tage vor dem Beginn des UN-Klimagipfels in New York
(USA), beteiligen sich weltweit viele Hundertausend Menschen an mehr
als 2700 Demonstrationen in 161 Ländern und forderten von ihren
Regierungen und denen aller anderen Länder der Welt, die seit vielen
Jahren angemahnte, dringend notwendige, ambitionierte und nachhaltige
Klimapolitik endlich in Angriff zu nehmen und zügig umzusetzen. Herr
Jarraud (WMO, General Sekretär) brachte die Brisanz der aktuellen
Situation der Menschheit auf den Punkt (Zitat): "Die Zeit ist nicht auf
unserer Seite: Je länger wir warten, desto größer wird die
Herausforderung" ...
|
| Das war der Gipfel |
| Was
Umweltschutzorganisationen, -initiativen und -verbände da
am Wochenende vor dem Klimagipfel weltweit auf die Beine gestellt
hatten, ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Ich halte es durchaus
für denkbar, dass der "Peoples Climate March" am 21.09.2014 einmal in
den Geschichtsbüchern erwähnt werden könnte. Enttäuschend war hingegen
(wieder einmal!) das, was sich auf der politischen Bühne während des
Gipfeltreffens abspielte. Abgesehen von vagen Absichtserklärungen - oft
nicht eimal das - war, im Gegensatz zu den Erwartungen der Menschen auf
den Straßen der Welt, in den auf jeweils vier Minuten ausgelegten
Beiträgen der mehr als 120 Staats- und Regierungschefs nichts wirklich
neues zu hören gewesen ...
|
| Oktober 2014
|
| Ein Öl Baron als Klimaschützer? |
| Man
stelle sich vor, die Leitung der EU-Energiepolitik und der globalen
Klima-Verhandlungen läge in der Hand eines "Öl Barons": Das ginge
jawohl gar nicht? - Stimmt! Nachdem Herr Miguel Arias Cañete, den die
Sunday Times einmal als "Señor Petrolhead" bezeichnet hat, zum neuen
Kommissar für Energie und Klimaschutz ernannt wurde, ist jedoch genau
das zur politischen Realität geworden ... |
| Ein Job in luftiger Höhe und "Kohle" für Kohle |
| Wie
wichtig die Arbeit der Menschen ist, die in luftiger Höhe für die
Kontrolle und die Wartung der Windkraftanlagen zuständig sind, zeigt
die steigende Bedeutung der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energiequellen, die den fossilen Klimakillern - trotz aller
Behinderungen infolge der unter Gesichtspunkten des Klimaschutzes
kontraproduktiven Energiepolitik der Bundesregierung - langsam aber
sicher den Rang ablaufen. Die Bundesregierung setzt entgegen ihren
wiederholten Beteuerungen alles daran, dem etwas entgegenzusetzen.
Statt den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen zu fördern und die
Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern und Uran dementsprechend
zurückfahren, bremst sie die Stromerzeugung aus regernativen Energien
aus und fördert stattdessen - wider besseres Wissen und unter
Inkaufnahme der Folgen für die Menschen in den zukünftigen
Tagebaugebieten - weiterhin die Braunkohle, dem größten Klimakiller
unter den fossilen Energieträgern ...
|
| Ozeanien: Klimakrieger gegen die Todesfabriken |
| Bereits
vor mehr als 30 Jahren warnte James E. Hansen - von 1981 bis 2013
Leiter des Goddard Institute for Space Studies der NASA (GISS) in New
York - vor den Folgen der globalen Erwärmung. Heute bezeichnet er
Kohlekraftwerke als "Todesfabriken". Spätestens seit der
Veröffentlichung des Klimaberichts des IPCC im Jahre 2007 besteht auch
auf internationaler politischer Ebene Konsens darüber, dass die globale
Erwärmung der Erde auf die bei der Verbrennung fossiler Energieträger
entstehenden CO2-Emissionen und die Emissionen weiterer klimarelevanter
Gase zurückzuführen ist. Während der seitdem verstrichenen sieben Jahre
ist viel geredet worden. - Die globalen CO2-Emissionen steigen jedoch
ungebremst weiter. Die Bewohner der Inselstaaten im Pazifischen Ozean
sind jedoch nicht länger bereit, das einfach so als gegeben
hinzunehmen. Der infolge des Klimawandels steigende Meeresspiegel
bedroht die Existenz ihrer Heimat: Die flachen Atolle drohen in den
steigenden Fluten zu versinken. Am 17.10.2014 versuchten die "Pacifik
Climate Warriors" (in etwa "Klimakrieger des Pazifiks") mit
traditionellen, selbstgebauten Ausleger-Kanus die Zufahrt zum
weltgrößten Kohle-Exporthafen in Newcastle (Australien) zu blockieren.
Damit setzten sie das Startzeichen für ihren Kampf um ihre Heimat und
gegen den Exports des fossilen Brennstoffs für die Todesfabriken, in
der die Lebensgrundlagen unseres Planeten verheizt werden ...
|
| November 2014
|
| Europa, die schnellste Schnecke des Planeten |
| Die
CDU ist die derzeit einflussreichste Partei, wenn es um die
Erschließung neuer Braunkohletagebaugebiete und die Stromerzeugung in
Braunkohlekraftwerken geht. Die CDU ist auch die Partei, die sich mit
dem Prädikat "Atomausstiegspartei" schmückt, aber gleichzeitig
weiterhin an der Herstellung und dem Export von Brennelementen "Made in
Germany" festhält oder die Subvention für den Bau neuer Atomkraftwerke
in Großbritanien unsterstützt. Und seit 2005 stellt diese Partei mit
Frau Merkel die Bundeskanzlerin. Wenn Frau Merkel im Anschluss an den
Klimagipfel in Brüssel sagt: "Wir hätten uns mehr vorstellen können.",
dann ist das ein besorniserregende Indiz dafür, welche Chancen während
des EU-Klimagipfels im Oktober 2014 verpielt wurden. In einem Artikel
der taz vom 24.10.2014 heißt es dazu treffend formuliert (Zitat): "..
Europa ist wieder Vorreiter im Klimaschutz. Die schnellste Schnecke des
Planeten." ...
|
| Schmutziger Kohlestrom statt Klimaschutz |
| Wer
es bisher nicht wahrhaben wollte, dass die SPD-Spitze sich auf
Initiative Herrn Gabriels von den im Koalitionsvertrag vereinbarten
Klimaschutzzielen für 2020 verabschiedet hat, der kann das jetzt
schwarz auf weiß nachlesen. Der Spiegel zitiert Herrn Gabriel (SPD,
Bundeswirtschaftsminister) dazu auf seiner Internetseite in einem
Artikel vom 16.11.2014 mit den Worten (Zitat): "Ist doch klar, dass das
Ziel nicht zu halten ist .. Wir können nicht von jetzt auf gleich aus
der Kohle raus." ...
|
| Tschechiens atomarer Schrottmeiler |
| Auch
gegen Ende des Jahres "28 nach Tschernobyl" ist die Bedrohung unsers
Lebens durch die Atomkraft so aktuell wie eh und je. "Dukovany 1" - ein
Atommeiler sowjetischer Bauart, der gravierende Sicherheitsmängel
aufweist - ist mit 30 Jahren Betriebszeit das älteste Atomkraftwerk
Tschechiens. Ende 2015 hätte der Reaktor eigentlich außer Betrieb
genommen werden sollen - Eigentlich: Die tschechische Regierung
schmiedet Pläne, denenzufolge die Betriebsgenehmigung für "Dukovany 1"
- ungeachtet der alters- und bauartbedingten Sicherheitsrisiken - um
weitere 20 bis 30 Jahre verlängert werden soll! Das käme einem
potentionellen "Tschernobyl" vor unserer Haustür gleich ...
|
| Dezember 2014
|
| COP20: Ungesagtes in Lima |
| Sollten
die Emission der klimarelevanten Gase weiterhin dem derzeitigen Trend
folgend um jährlich zwei bis drei Grad steigen, dann würde die mittlere
globale Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um drei bis fünf Grad
zunehmen. Sofern die internationale Gemeinschaft sich doch noch
ernsthaft dazu durchringen sollte, die mittlere globale Temperarur
sicher unterhalb der kritischen "maximal plus 2 Grad"-Marke zu
stabilisieren, müssten die Emissionen stattdessen jährlich um sechs
Prozent zurückgehen. Dazu müsste allerdings sofort mit massiven
Maßnahmen zum Klimaschutz begonnen werden. Nur: Darüber wird in Lima
gerade nicht gesprochen ... - Brasilien, Gastgeber der historischen
Klimakonferenz in Rio de Janeiro 1992 und "Rio +20" (2012) und
gleichzeitig Sinnbild für die großflächige Zerstörung der tropischen
Regenwälder - geht weiterhin mit schlechtem Beispiel voran. Für den
"Belo Monte"-Staudamm am Rio Xingo sollen 500 Quadratkilometer
Regenwald unter Wasser gesetzt werden. Der Weg vertriebener, ehemals
souveräner indigener Völker, die lange Zeit - auch mit internationaler
Unterstützung - gegen den Verlust ihrer Heimat gekämpft haben, in die
Abhängigkeit von Almosen, Drogen, Prostitution und Alkoholismus ist
vorgezeichnet. Das gleiche gilt für die Existenz des indigenen Volkes
der Mundurukú infolge eines weiteren, geplanten Staudammprojekts im
Amazonas Regenwaldgebiet - dem 8040 Megawatt Staudamm "São Luiz do
Tapajós". Anstelle der Welt der Mundurukú sollen in der Region um São
Luiz Industrieanlagen, Bergbaureviere und Aluminiumhütten entstehen.
Den Strom für den Betrieb dieser Anlagen soll der Staudamm "São Luiz do
Tapajós" liefern. Brasilien verstößt damit wiederholt nicht nur gegen
nationales, sondern darüberhinaus auch gegen internationales Recht. Es
geht in Lima also nicht nur vordergründig um den Kampf gegen die
schlimmsten zu erwartenden Auswirkungen Klimakatastrophe. Konkret geht
es in diesem Zusammenhang auch um den Schutz der Menschenrechte
indigener Völker und um die Verhinderung weiterer Genozide seitens der
Regierung Brasiliens. - Aber auch das ist kein Thema in Lima ...
|
| "Bad Bank" für Verlustgeschäfte der Atomkonzerne |
| Infolge
der Überkapazitäten an Kraftwerken und des Ausbaus der regenerativen
Energieen sind die Großhandelspreise für Strom seit Anfang 2013 um mehr
als ein Viertel gefallen. Das schmälert natürlich die Profite der
Atomkonzerne, deren einst als konkurenzlos billg bezeichneter Atomstrom
- trotz weiterhin hoher versteckter und offener Subventionen - mit dem
Strom aus regenerativen Energiequellen nicht mehr mithalten kann. Nach
dem missglückten Vorstoß der deutschen Atomkonzerne im Mai gibt der
Atomkonzern E.on im Dezember bekannt, er werde sich von seinen fossilen
und atomaren Verlustgeschäften trennen. Dafür werde er diese in eine
vom Rest des Energiekonzerns getrennte Firma auslagern. Der strahlende
und schmutzige Strom kommt zukünftig also aus der Produktion des
Schwester-Unternehmens. Wenn der E.on-Konzern zukünftig für seinen
"sauberen" Strom werben wird, dann wird er die Geschäfte seiner
häßlichen Schwester allerdings wohl kaum noch an die große Glocke
hängen. Auf Neudeutsch nennt man so etwas herkömmlich bekanntlich
"Greenwashing". Hinzu kommt in diesem Fall noch so etwas wie eine "Bad
Bank" für die Verlustgeschäfte des Atomkonzerns. Wohin so etwas
bezüglich unserer Steuergelder führen kann, sollte seit der Bankenkrise
eigentlich hinlänglich bekannt sein ...
|
|
|