Vor der Eisflut
Vor der Eisflut
Chronologie
  2008
  2009
  2010
  2011
  2012
  2013
  2014
  2015
 
Dokumente
Medien
Externe Seiten


Januar 2011

Sie wollen Atomkraft für immer
"... Und niemand sage, in 25 Jahren sei endgültig Schluss. Kaum war die Tinte unter der Atomvereinbarung trocken, sagte RWE Vorstandsmitglied Rolf Martin Schmitz, dass man in acht Jahren wieder über das Thema werde reden müssen. Sie wollen Atomkraft für immer." (aus "Strom ohne Atom", Seite 3) Das Kampagnen-Dossier "Strom ohne Atom" wird auf der Internetseite der Zeitschrift "Publik-Forum" kostenlosen zum Download angeboten.

Atomkraftfreie Zone?
Allzuleicht wird in Bremerhaven und im Land Bremen ausgeblendet, dass auf der anderen Seite der Weser bei Kleinensiel eine dieser latenten radioaktiven Zeitbomben unter ihrer Reaktorkuppel lauert. Sollte es dort einmal zu einem Super-GAU kommen, dann würde es sich an der deutschen Nordseeküste bis weit hinein ins niedersächsische Hinterland für niemanden mehr lohnen, noch ernsthaft über Pläne für die Zukunft nachzudenken ...

4302 meldepflichtige Ereignisse seit 1974
Allein aus den 17 noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken wurden seit 1974 (Erst-Inbetriebnahme des ältesten noch betriebenen Atomkraftwerks "Biblis A") bis zum 31.10.2010 insgesamt 4302 Erreignisse gemeldet. Das war während der 36 Jahre im Mittel an jeden 2. Tag ein Ereignis, das die Atomkonzerne  zu melden hatten!

Die gute alte Zeit und die strahlende Zukunft
Auf dem Außengelände des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven sind die Vergangenheit und das Atomzeitalter der deutschen Schifffahrt in direkter Nachbarschaft zu sehen ...

Lubmin/Karlsruhe, Februar 2011
  • Karlsruher Atomsuppe
    Bei der Behandlung der "abgebrannten" Brennstäbe entstanden 70000 Liter mit zig Tonnen Uran und Plutonium versetzter, hochradioaktiver Säure. Diese sogenannte Atomsuppe wird auf Kosten der Steuerzahler, die schon für die Aufbereitung der Brennelemente ungefragt zur Kasse gebeten worden waren, in das staatliche Atommülllager bei Lubmin verschoben ...
Februar 2011

  • Hochradioaktiver Atommüll aus Karlsruhe ...
    ... wird nach dem Willen der wespenfarbenen Bundesregierung am "Tag X" in das Atommülllager Nord in der Lubminer Heide an der Ostsee verschoben. Wie schon im Dezember 2010 wird es auch im Februar 2011 zu Protestaktionen gegen die mehrfachen Wortbrüche der wespenfarbenen Bundesregierung kommen. Die Auftaktveranstaltung findet am nächsten Samstag, dem 12. Februar 2011, im Rahmen einer Demonstration in Greifswald statt.
  • Castor-Transport Februar 2011 - Auftaktdemos
    Mehrere Tausend Menschen demonstrierten entlang der möglichen Transportstrecke des für Mitte der Woche geplanten Atommüll-Transports von Karlsruhe in das Atommülllager Nord in Mecklenburg-Vorpommern. Allein an der Auftaktkundgebung in Greifswald beteiligten sich ungefähr 2000 Atomkraftgegner und sechs Trecker. Mindestens 1000 Menschen gingen an 23 Orten entlang der Strecke auf die Straße. Herr Leipold (Anti-Atom Bündnis NordOst sagte: "Der Aktionstag war ein voller Erfolg. Wir konnten zeigen, dass die unverantwortliche Atompolitik die ganze Bundesrepublik angeht und es keine stillen Atommülltransporte mehr geben wird." ...
  • Suppentransport unter Polizeischutz
    Karlsruher Atomsuppe: Der erste Tag des Castor-Transports begann frühmorgens mit einer Schienenblockade durch Greenpeace-Aktivisten direkt vor dem Tor der ehemaligen "Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK)", des Transports auf Straßenbahnschienen mitten durch dichtbesiedelte Wohngebiete Karlsruhes, einer "Nachttanzblockade" Karlsruher Bürger und weiterer süddeutscher Atomkraftgegner, sowie vielen, weniger aufsehenerregenden Veranstaltungen und Aktionen entlang der Transportstrecke und anderen Orten im gesamten Bundesgebiet ...
  • Unerwünschte Atomsuppe in Lubmin
    Karlsruher Atomsuppe: Am zweiten Tag wurde der Fahrplan des Castor-Transports durch viele kleinere Sitzblockaden und andere Aktionen an und auf den Schienen durcheinander gebracht: "Stop & Go" war angesagt. Möglicherweise um den den Zeitverlust wieder auszugleichen fuhr der Zug mit der unverdaulichen Suppe im Gepäck nach Auskunft von Beobachtern zweitweise mit sehr hoher Geschwindigkeit. Dabei scherte sich das Fahrpersonal weder um Atomkraftgegner an den Gleisen, noch um eine rote Warnleuchte von Atomkraftgegnern. Trotz alledem und obwohl viele Sitzblockade bereits vor der Ankunft des Atommülltranspots von der Polizei aufgelöst worden waren, erreichte der Zug mit den fünf Castoren das Atommülllager Nord in der Lubminer Heide erst kurz nach 8 Uhr - mit 3 Stunden und 42 Minuten Verspätung ...
Atomausstieg in die Hand nehmen
  • Atomausstieg in die Hand nehmen
    SPD und Bündnis '90 / Die Grünen, die Landesregierungen der fünf SPD-geführten Bundesländer Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Brandenburg und Bremen sowie die Umweltschutzorganisation Greenpeace gemeinsam mit Anwohnern der sieben ältesten Atomkraftwerke  haben Klagen gegen das Atomgesetz der Bundesregierung beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht ... - Und die Bürger aus ganzen Bundesrepublik gehen wieder auf die Straße. Am 12. März 2011, zwei Wochen vor der Landtagswahl in Baden-Würtemberg demonstrieren sie mit einer 45 km langen´Menschenkette zwischen dem Atommeiler Neckarwestheim und der baden-würtembergischen Landeshauptstadt Stuttgart erneut gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Bundesregierung ...
März 2011

  • Die Sache mit der Aktentasche
    Wie weiland die über den Kopf gehaltene Aktentasche gegen Atombomben helfen sollte, so soll's jetzt eine Vernebelungsanlage gegen Terrorangriffe à la "11. September" auf das Atomkraftwerk Unterweser richten ...
  • Neckarwestheim 1: Eine atomare Zeitbombe
    "Das AKW Neckarwestheim I verbraucht knapp ein Fünftel des erzeugten Stroms selbst. Effizient ist das nur politisch betrachtet." (Badische Zeitung vom 12.07.2010). Und was noch viel bedenklicher ist: Eine vom Betreiber EnBW beantragte Nachrüstung zur Beseitigung sicherheitsrelevanter Mängel wird seit 2007 verscheppt ...
  • Auf wackeligem Boden
    Lediglich etwa vier bis fünf Kilometer von der Atomkraftanlage "Neckarwestheim" entfernt sackte im Jahre 2002 der Boden auf einem Acker bei Besigheim ohne Vorwarnung ein und hinterließ ein 18 Meter tiefes Loch. Bereits sieben Jahre zuvor hatte sich der Kühlturm des Blocks "Neckarwestheim 2" um 14 Zentimeter gesenkt und musste aufwändig stabilisiert werden. Der Untergrund des Geländes am Neckar besteht aus von Hohlräumen durchzogenem Kalkgestein ...
  • Schwachstellen inklusive
    Die Druckwasserreaktoren der 2. Generation, zu denen neben "Neckarwestheim 1" auch das Atomkraftwerk "Unterweser" sowie die beiden Reaktorblöcke der Atomkraftanlage "Biblis" gehören, weisen eine Reihe planungs- und konstruktionsbedingter Sicherheitsmängel auf, deren ausreichende technische Nachrüstung unwirtschaftlich wäre ...
GAU im Atomkraftwerk "Fukushima"

Infolge des schweren Erdbebens, das sich am Morgen des 11. März 2011 vor der japanischen Küste ereignete, und des dadurch ausgelösten Tsunamis, kam es in einigen japanischen Atomkraftwerken zu Problemen mit der Kühlung der Reaktoren. Anfangs am schwersten betroffen war davon das Atomkraftwerk "Fukushima 1".

  • AKW -Fukushima: Drohende Kernschmelze!
    Bevor ich am 11.03.2011 nach Stuttgart zur Anti-Atom-Menschenkette aufbrach, erhielt ich noch eine E-Mail von "Anti Atom Oldenburg" mit folgendem Inhalt: "... Nach der Sicherheitsabschaltung wegen des Erdbebens ist im japanischen Atomkomplex Fukushima die Kühlung des Reaktorkerns seit mehreren Stunden ausgefallen. Letzten, unbestätigten Meldungen zufolge werden zur Stunde vom Militär mobile Stromaggregate herbeigeschafft, um Strom für die Kühlwasserpumpen zu liefern. Sofern es nicht gelingt, den Reaktor binnen kurzer Zeit wieder ausreichend zu kühlen, ist der Eintritt der Kernschmelze, unausweichlich. ..." ...
  • Für wie blöd hält die uns eigentlich?
    Nach meiner Rückkehr aus Stuttgart hatte musste ich am Sonntag Morgen noch warten, bis der erste Zug von Bremen nach Bremerhaven fuhr. Dem Videodisplay in der Bahnhofshalle des Bremer Hauptbahnhofs war die Meldung zu entnehmen, dass Frau Merkel jetzt die Sicherheit der deutschen Atommeiler überprüfen lassen will! Haben vorher etwa keine stattgefunden? Oder wurde da in irgendwelchen Gutachten vielleicht irgend etwas verharmlost? Für wie blöd hält die uns eigentlich? Meint Frau Merkel vielleicht "die da oben", bräuchten uns jetzt nur ein paar neue Lügen auftischen, damit wir die alten ganz schnell wieder vergessen? ...
  • Deutschlandweite Anteilnahme
    Wie zeitgleich auch in vielen anderen Städten Deutschlands auch, versammelten sich am Abend des 13. März 2010 viele Bremerhavener vor der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche zu einer Mahnwache für die vom Erdbeben, vom Tsunami und von dem GAU im Atomkraft Fukushima betroffenen Menschen ...
  • Es kann immer noch schlimmer kommen ...
    Diese düstere Prognose bewahrheitet sich am 14, März beim Blick auf die Lage in den bei dem Erdbeben in Japan beschädigten Atomkraftwerke. Die Situation im Atomkraftwerk "Fukushima" geriet zunehmend außer Kontrolle ...
  • Es ist nicht, was nicht sein darf
    Atomkraftwerk Phillipsburg, 19. Juni 2010: Ein Stopfen in einer Abflussleitung des Brennelementebeckens hatte sich verklemmt. .. In der Folge setzte die Kühlung der im Becken lagernden abgebrannten Brennelemente zur Hälfte aus ... - Bei einem weiteren Abfall des Füllstands im Brennelementebecken um nur 6 Zentimeter wäre die komplette Kühlung der im Becken lagernden Brennelemente ausgefallen ...
  • Atomkraftwerke abschalten
    Auch wenn die Ereignisse nicht die gleichen Ursachen haben, so sind die Parallelen zwischen "Tschernobyl" und "Fukushima" im weiteren Verlauf erschreckend ...
  • Sicherheitsdefizite
    Die Proteste der Bürger gegen die Atompolitik der Bundesregierung nehmen weiter zu. Das liegt mit Sicherheit auch nicht zuletzt daran, dass seit dem 11. März immer mehr Details über die Sicherheitsdefizite der deutschen Atomkraftwerke bekannt werden. Auch ein Interner Sicherheits-Katalog des Bundesumweltministeriums, der am 17. März 2011 vom ARD-Magazin Kontraste veröffentlicht wurde, gibt dazu neuen Anlass ...
  • Ein Konterrevolutionäres Energiekonzept
    Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) hatte ja im Zusammenhang mit der Verkündung der Verlängerung der Betriebsgenehmigungen für die deutschen Atomkraftwerke vollmundig von ihrem "revolutionären Energiekonzept" mit der Atomkraft als "Brückentechnologie" gesprochen. Wie inzwischen auch der Bundeskanzlerin klargeworden sein dürfte, haben die Bundesbürger jedoch sehr schnell begriffen, dass es sich bei diese "Revolution" um eine Revolution der Polit-Marionetten an den Fäden der Atomkonzerne handelt, die sich gegen die Sicherheit der Bürger, die ihrer Kinder und Kindeskinder sowie gegen den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung richtet ...
  • Volkes Wille
    Das kommt davon: Wenn man immer nur das hören will, was die Atomkonzerne wollen, und wenn es einem nach langjährigem Training immer erfolgreicher gelingt, den Willen des Volkes zu ignorieren, dann weiß man am Ende gar nicht was das Volk will. Wenn dann das Volk angesichts des zweiten atomaren Super-GAUs innerhalb von 25 Jahren sagt, dass es sofort aus der Nutzung der Aromenergie aussteigen will, man das aber aufgrund des langjährigen Trainings nicht hören will, dann hört man das Volk zwar immer lauter meckern, aber man weiß eigentlich gar nicht was es damit sagen will. - Und was nun? Da muss ganz schnell ein Dolmetscher her ...
  • Auf welchem Planeten leben die eigentlich?
    "Wir alle werden werden die Frage jetzt auch noch klären müssen, innerhalb des Moratoriums, dass ein Restrisiko, das wir für eine statistische Größe gehalten haben, dass das nun eingetreten ist." - Herr Kauder (CDU, Fraktionsvorsitzender) am 23 März 2011 in der Politrunde "Hart aber Fair" ...
  • Die Wahrlüge über das Atomatorium
    Da hatte der Herr Brüderle (FDP, Bundeswirtschaftsminister) sich wohl verplappert, als er in einer Sitzung des BDI den wahren Grund für das Atommoratorium der Bundesregierung ausplauderte. Es entsprach jedoch nicht der Wahrheit, als er sagte, das entspreche nicht der Wahrheit ...
  • Die Wahrheit über die Unwahrheit
    Manchmal klären sich die Dinge innerhalb erstaunlich kurzer Zeitspannen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete gestern, ein Zeuge habe inzwischen bestätigt, dass Herr Brüderle (FDP, Bundeswirtschaftsminister) sich genau so in der BDI-Runde geäußert hatte, wie es in dem inzwischen bundesweit bekannt gewordenen Protokoll niedergeschrieben wurde. Der Wirtschaftsminister habe das Atommoratorium als wahlkampfmotiviert dargestellt ...
  • Kraniche gegen den Atomtod
    Einer alten japanischen Legende zufolge hat derjenige, der Tausend Kraniche faltet, bei den Göttern einen Wunsch frei. Vielleicht sollten wir alle schon einmal damit anfangen, Tausende dieser Kraniche zu falten ...
Fukushima mahnt!

In den Städten Hamburg, München, Berlin und Köln, sowie zahlreichen weiteren dezentralen Demonstrationen, Mahnwachen etc., gingen am 26. März 2011 mehr als eine viertel Million Menschen auf die Straße, um ihre Antteilnahme für die von der dreifachen Katastrophe gebeutelten Japaner und ihren Protest gegen die Atompolitik der Bundesregierung zu demonstrieren ...

  • Fukushima mahnt ...
    Gerechnet hatten die Organisatoren der Großdemonstration in Hamburg mit 10000 Menschen. Am Ende waren es 50000 Menschen, die in Hamburg gegen die Atompolitik der Bundesregierung demonstrierten ...
  • Propst Jürgen Bollmann (Fukushima mahnt ...)
    Die Rede des Bischofs Propst Jürgen Bollmann während der Abschlusskundgebung in Anschluss an den Demonstrationszug in Hamburg wurde um 14:15 Uhr für eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer der dreifachen Katastrophe in Japan unterbrochen. Nie vorher habe ich eine solche Menschenmenge plötzlich so still erlebt. Zeitgleich schwiegen auch 120000 Menschen in Berlin, 40000 in München und 40000 in Köln ...
April 2011

Konsens? Atomkraftwerke abschalten!
Wie wir erleben mussten, setzte die schwarz-gelbe Bundesregierung den seit dem Jahre 2000 bestehenden gesellschaftlichen Konsens mit einem Handstreich gegen den Willen der Mehrheit der Bürger außer Kraft. Aufgrund dieser Erfahrung werde ich keinen weiteren Atomkonsens mehr akzeptieren. Nach diesem Vertrauensbruch gibt es au meiner Sicht nur noch eine Möglichkeit, um den bereits angerichteten Schaden zumindest noch zu bergenzen: Atomkraftwerke abschalten und stilllegen ...

Petition gegen Atom-Exporte
"... es schockiert mich zutiefst, dass die Bundesregierung mit Steuergeldern den Bau des AKWs Angra 3 in einem brasilianischen Erdbebengebiet absichern will.Widerrufen Sie die Exportbürgschaft für Angra 3! Schließen Sie grundsätzlich aus, dass in Zukunft der Export von Atomtechnologie subventioniert wird. Fukushima mahnt: Abschalten weltweit! MfG ..."

Energiewende jetzt!

Bereits eine Woche, nachdem bundesweit mehr als eine viertel Million Menschen gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Atompolitik protestiert hatten, gingen in Bremen erneut 8000 Menschen unter dem Motto: "Energiewende jetzt!" auf die Straße. ...

  • Schallende Ohrfeige für die Bundesregierung
    Es sind unsere eigenen Kinder, die Kinder die jetzt gerade irgendwo zur Welt kommen, unsere Enkel und alle kommenden Generationen, die von unseren gefährlich strahlenden Hinterlassenschaften - nach menschlichen Maßstäben sozusagen für die Ewigkeit - bedroht werden. Dieses warfen auch zwei Jugendliche während ihrer Rede bei der Abschlusskundgebung in Bremen den politisch Verantwortlichen und den Betreibern der Atomkraftwerke vor ...
  • Anti-Atom-Demonstration in Bremen
    Am 2. April 2011 gingen in Bremen unter dem Motto: "Energiewende jetzt!" 8000 Menschen gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Entergiepolitik auf die Straße. Mein Video zeigt Impressionen von der Demonstration am Startplatz vor dem Bremer Hauptbahnhof, vom Demonstrationszug durch das Herdentor, Schüsselkorb, Violenstraße und am Dom entlang zum Marktplatz vor dem Bremer Rathaus, wo die Kundgebung und das Rahmenprogramm stattfanden ...
Da strahlt der Verbraucher
Irgendwann hörte man eher zufällig und dann immer mal wieder, die EU habe die Grenzwerte für radioaktiv belastete Lebensmittel erhöht. Die Politiker vermieden es anfangs, das Thema unnötigerweise publik zu machen. Warum denn auch schlafende Hunde wecken? ...

Dampfkochtopf
"Was gestern noch wie ein Märchen klang, könnte morgen schon Wirklichkeit werden." ... - An Bord des Raumschiffs "Discovery", irgendwo in den unendlichen Weiten des Weltalls, übernimmt der mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Bordcomputer "HAL 9000" in Stanley Kubrik's Science Fiktion Klassiker "2001 - Odyssee im Weltraum", unplanmäßig das volle Kommando über die Mission und dezimiert planmäßig die menschliche Besatzung ... - Am Ende des kurzen "Dampfkochtopf"-Films hat man jedoch das bedrückende Gefühl, dass die Parallelen zu den Szenen in "2001" und zur aktuellen Diskussion über die Zukunft der Atomenergie nicht gerade wirklich beruhigend sind. Da der Mensch ist nicht in der Lage ist, seine Technik zu beherrschen, wird er zu ihrem Opfer ...

Nicht zu verantwortendes Risiko
Die Bundesregierung kann ihr "Experiment Atommoratorium" getrost abbrechen. Der aktuelle ARD-Deutschlandtrend spricht diesbezüglich eine deutliche Sprache. Weitere meldepflichtige Ereignisse in deutschen AKWs, besorgniserregende Meldungen aus den Nachbarländern und die Katastrophe in Fukushima führen dazu, dass die Bundesbürger auch Einschränkungen in Kauf nehmen würden ...

NWZ-Podiumsdiskussion in Markthalle Rodenkirchen
Hilferuf aus Oldenburg: Podiumsdiskussion der Nordwestdeutschen Zeitung (NWZ) zur Zukunft des AKW Unterweser. "Wir wollen Jürgen Janssen von der Aktion Z und dem Biolandwirt Hinrich Brader, die für unsere Position auf dem (wiederum unausgewogen besetzten) Podium sitzen, den Rücken stärken." ...

Vor einem Monat ...
... begann die Erde in Japan zu beben. Seitdem hat sie damit nicht mehr aufgehört. Infolge des Bebens und des dadurch ausgelösten Tsunamis sind ungefähr 28000 Menschen tot oder werden vermisst. Für die Vermissten gibt es jedoch keine Hoffnung mehr ... - Am 11. April 2011 meldeten die Medien ein schweres Nachbeben der Stärke 6,3. Das Epizentrum des Bebens lag südlich der Atomkraftanlage "Fukushima I" bei der Stadt Iwaki. Eine knappe Stunde lang fiel die Stromversorgung und die Kühlung des havarierten Atomkraftwerk aus. Die japanische Regierung setzte "Fukuschima I" auf INES-Stufe 7 ...

Bürger wehren sich gegen Atom Lobby
AVAAZ-Petition an die Bundesregierung: Aufgrund der aktuellen Lage überdachte die Regierung in ihren Sitzungen ihre Energiepolitik. Sie suchte ihren Standpunkt, der von den Wählern akzeptiert werden würde ... - Währenddessen versuchte die Atom-Lobby unter anderem, die Bundesregierung mit der Verweigerung der Zahlungen in den Öko-Fonds öffentlich zu erpressen ...

Mal gucken, wie der Wind so weht ...
Wir leben in stürmischen Zeiten. Was gestern noch revolutionär war ist heute schon Schnee von gestern. Wenn gestern noch angeblich die Lichter auszugehen drohten, dann bleiben die heute an - trotz acht abgeschalteter Atomkraftwerke. ...

Ostermontag: AKW-Esenshamm wird umzingelt
Am 26. April 2010 ist es 25 Jahre her, seit es mit der Explosion eines Atomreaktors im - damals noch sowjetischen - Atomkraftwerk "Tschernobyl"  zum ersten Super-GAU des Atomzeitalters kam. Das war der Super-GAU, von dem uns vorher immer erzählt wurde, er würde sich, wenn überhaupt, dann nur einmal in 100000 Jahren ereignen ...

Das kann passieren,
wenn ein Atomkonzern mit Hilfe eines Ministeriums für Kultur und einer Stiftung versucht, Einfluss auf den Inhalt des Unterrichts an Schulen zu nehmen ...

Ein teurer Sarg und jede Menge Müll
"Tschernobyl ist eine Lektion für uns alle. Nach dem Unfall ist die Ukraine das einzige Land in der Geschichte der Menschheit, in dem ein 1000 Quadratkilometer große Territorium offiziell zum Sperrgebiet erklärt wurde. Das entspricht der Fläche eines kleinen europäischen Landes." (Viktor Janukowitsch, Ukraine, Präsident) ...

1986 - Strahlend helle Tage im April
Nachdem am 28. April 1986 in einem Umkreis von vier Kilometern um das nördlich von Stockholm gelegene Atomkraftwerk "Forsmark" herum erhöhte radioaktive Strahlung gemessen worden war, ging man von einem unbekannten Problem in der Anlage aus und räumte das Gelände. Erst am Abend des 28. April 1986 sendete die amtliche Nachrichtenagentur TASS der Sowjetunion eine knappe Meldung über die bereits zwei Tage zurückliegende Explosion im Atomkraftwerk "Tschernobyl" ...

5000 Menschen rund um das AKW-Unterweser
Bundesweit demonstrierten nach Angaben von "contrAtom" mehr als 140000 Menschen an den Standorten von Atomkraftwerken und Atommülllagern gegen die Nutzung der Atomenergie ...

Umzingelung des AKW-Unterweser - Der Film
Auch wenn bei strahlendem Sonnenschein und vorsommerlichen Temperaturen eine ausgelassene, fröhliche Stimmung vorherrschte, so war der Anlass für die Zusammenkunft der "deutlich mehr als 5000 Menschen" ein sehr ernster. Mit der Umzingelung des nahegelegenen Atomkraftwerks "Unterweser" erinnerten sie an den Super-GAU im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk "Tschernobyl" (heute Ukraine) und demonstrierten damit für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie ...

Mai 2011

Bundesweite Demonstrationen in 21 Städten
An dem Tag, an dem die Ethik Kommission ihren Bericht abschließt, werden bundesweit 160000 Menschen in 21 Städten auf der Straße sein, um der Bundesregierung klar zu machen, dass ihre Geduld mit deren halbherziger Atompolitik bald ein Ende haben wird. Es werden die bis dahin größten Demonstrationen der Atomkraftgegner in der Bundesrepublik Deutschland werden ...

Anti Atomkraft Mahnwachen
"In 6 Wochen läuft das Moratorium der Bundesregierung aus und wir wollen in dieser Zeit unseren Protest gegen einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke deutlich machen, auch hier vor den Toren eines der ältesten Atomkraftwerke bei Esenshamm." ...

Atomausstieg im Schatten Fukushimas
Aus der Atomanlage "Fukushima-I" gibt es weiterhin alles andere als gute Nachrichten. Die TAZ schrieb am 13.05.2010, Anfang der Woche seien Arbeiter von der hohen Strahlung im Reaktorgebäude 1 überrascht gewesen. ...

Fukushima: Das "wahre" Ausmaß des Super-GAUs
Hatte es anfangs auch den Anschein, als würden die japanischen Behörden und "Tepco" überraschend offen über die Atomkatastrophe informieren, so stellt sich jetzt jedoch nach und nach heraus, dass wieder einmal jeweils nur die Informationen bekannt gegeben wurden, die sich nicht mehr verheimlichen ließen. Das gestern bekannt gewordene "wahre Ausmaß" der Katastrophe, wonach sich der GAU im Reaktorblock 1 der Anlage bereits direkt im Anschluss an das Erdbeben ereignete, wird also ebenfalls wieder nur ein kleiner Ausschnitt aus der Realität sein ...

Schönschnackerei
Wahlkampf im Land Bremen: Der Nordsee-Zeitung war zu entnehmen, Frau Merkel habe gesagt, sie wolle sich bemühen, schneller aus der Nutzung der Atomenergie auszusteigen. Ich habe sie in diesem Zusammenhang jedoch vor allem über jede Menge "Wenns" und "Abers" schnacken gehört ...

Radioaktive Wolke über AKW-Unterweser
Die ARD berichtete am 21.05.2011 um 20 Uhr in ihrer Nachrichtensendung "Tagesschau", vom Atomkraftwerk "Unterweser" sei  am Mittag eine radioaktive Wolke aufgestiegen, die sich in Richtung Bremen ausgebreitet habe ...

Frau Merkels großer Wurf: Das Atom-Plagiat
Der Atomausstieg bis 2022 war im Rahmen des Atomkonsens aus dem Jahre 2000 bindend vereinbart worden. Frau Merkel und ihre Regierung hatten dafür gesorgt, dass dieser Atomkonsens außer Kraft gesetzt wurde. Jetzt will sie uns das darin zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Atomkonzernen vereinbarte Ziel "Atomausstieg bis 2022" als ihren großen Wurf verkaufen. Wenn Frau Merkel heute sagt, sie wolle den schnellen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie, dann meint sie damit einen "neuen" Atomkonsens: Genauer gesagt, ein Plagiat des von ihrer Regierung außer Kraft gesetzten rot-grünen Atomkonsens aus dem Jahre 2000! ...

Es geht auch schneller, Frau Merkel!
Demonstration in Bremen: Wir wollen kein Plagiat des "Atomkonsens 2000": Zehn Jahre bis zur Stillegung des letzten deutschen Atomkraftwerks wäre ein nicht zu verantwortender Zeitraum angesichts der damit verbundenen Gefahren. Es geht auch schneller, Frau Merkel

Atomkraft Schluss - Kundgebung in Bremen 1/2
Am Samstag, dem 28. Mai 2011, gingen bundesweit in 21 Städten rund 160000 Menschen auf die Straße, mehr als je zuvor, um stellvertretend für die Mehrheit der Bundesbürger den sofortigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie einzufordern von der schwarz-gelben Bundesregierung.

Atomkraft Schluss - Kundgebung in Bremen 2/2
Der Zweite Teil der Kundgebung und Lobeshymnen in der Nordsee-Zeitung. Da hat sich das beste - weil einzige - unserer Regionalblätter ja wieder einmal selbst übertroffen: "Atomausstieg schon bis 2021?" war auf der Titelseite Nordsee-Zeitung vom 30.05.2011 in großen Lettern zu lesen. Die Atomkraftgegner verlören gerade ihr Kampfthema." ...

Eine atomare Mogelpackung
Impressionen von der Demonstration in Bremen und eine Analyse der wespenfarbenen Ausstiegspläne ...

Juni 2011

Jetzt doch: Stufenweiser Atomausstieg
Am 03.06.2010 hatten die Ministerpräsidenten der Länder Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) dazu bewegen können, von ihrem ursprünglichen Plan abzuweichen, in den Jahren 2021/22 alle verbleibenden Atomkraftwerke auf einen Schlag stillzulegen. Statt dessen soll es jetzt doch einen stufenweisen Ausstieg aus der Nuzung der Atomenergie geben. Ab 2015 sollen die Atomkraftwerke jeweils zu einem festgelegten Datum stillgelegt werden. Die drei Neuesten sollen 2022 abgeschaltet werden ...

Getarnte Laufzeitverlängerung
Im rot/grünen Atomkonsens aus dem Jahre 2000 waren einmal, 32 Jahre Laufzeit pro Atomkraftwerk vereinbart worden. Bei den nach der Stillegung der sieben ältesten Meiler und des Pannenrektors "Krümmel" verbleibenden neun deutschen Atomkraftwerken komme ich auf eine durchschnittliche Laufzeit von 34,7 Jahren! Das hat mit "schnellstmöglichem Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie" nicht das geringste zu tun. Ich nennen das eine als "Atomausstieg" getarnte Laufzeitverlängerung!

Es ist nicht alles schlecht ...
..., was in diesen Tagen und Wochen über Atomenergie in den Medien zu hören und zu sehen ist. Eine besonders erfreuliche Nachricht kommt diesbezüglich aus Italien. Dort haben sich deutlich mehr als 90 Prozent der Bürger, die sich an einem Referendum beteiligt haben, gegen den Wiedereinstieg in die von Herrn Berlusconi (Italien, Premierminister) geplante Nutzung der Atomenergie ausgesprochen ...

Grüne Glaubwürdigkeit
Die Parteispitze der Grünen hat signalisiert, sie wolle den Plänen der schwarz-gelben Bunderegierung zum "Atomausstieg" zustimmen. Damit stellt sie sich sowohl gegen zigtausende Atomkraftgegner, die in den letzten Monaten mehrfach für ein schnelles Ende der deutschen Atomkraftwerke auf die Straße gegangen sind, wie auch gegen Widerstände innerhalb ihrer eigenen Partei. Bisher vertraten die Grünen während der letzten Monate jedenfalls den Standpunkt, der Atomausstieg müsse deutlich vor 2022 abgeschlossen sein ...

Hochwasser bedroht AKW in den USA
Das Atomkraftwerk "Fort Calhoun" (Nebraska, USA) wird von einem Hochwasser bedroht. Lediglich ein wassergefüllter Ringschlauch hindert das Wasser noch am Eindringen in die zentralen Gebäude des Atomkraftwerks. Große Teile des Betriebsgeländes sind bereits überflutet ...

Die zerstörerische, tödliche Kraft
Für unseren Wohlstand und unser bequemes Leben, für die Energie, die wir für unseren elektrischen Bleistiftspitzer, den elektrischen Dosenöffner oder andere fragwürdige elektrisch betriebene Energieverschwender benötigen, erkranken und sterben seit Jahrzehnten weltweit zahlreiche Menschen ...

Juli2011

Atomexport nach Brasilien verhindern!
Wer meint, die Bundesregierung habe - wenn auch nur ein ganz kleines bischen - dazugelernt, und werde sich ab sofort nicht mehr auf das Spiel mit dem atomaren Feuer einlassen, der irrt gewaltig. Die finanzielle Absicherung in Höhe von 1,3 Millionen Euro - mit Hilfe unserer Steuergelder(!) - für den Neubau des Atomkraftwerks "Angra-3" in Brasilien ist noch lange nicht vom Tisch ...

Sehr deutlich, sehr massiv und sehr finanzstark
Eigentlich war es ja allen klar, dass die - wie Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) es nannte - "energiepolitische Revolution" vom Herbst des letzten Jahres in Wahrheit eine gegen die Bundesbürger gerichtete Revolution der Atomkonzerne war. Herr Röttgen (CDU, Bundesumweltminister) hat die Vermutung der Atomkraftgegener jetzt allerdings wohl zu ersten Mal öffentlich bestätigt ...

August 2011

Von der Bombe bis zum Super-GAU
Anfang August jähren sich die Atombombenabwürfe über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki zum 66. Mal und auch auf der weißen Weste der Bundesrepublik Deutschland gibt es einige dunkle Atombomben-Flecken. In der japanischen Atomkraftanlage "Fukushima-I" wurden 10000 mSv/h(!) gemessen und Herr Ban Ki Moon (UNO, Generalsekretär) besuchte die Gegend im Umfeld der havarierten Atommeiler, um den Bewohnern der Region die Solidarität der Vereinten Nationen zuzusichern ...

September 2011

Ein radioaktiver Industrieunfall

Am 12.09.2011 explodierte auf dem Gelände der ehemaligen französichen Atomkraftanlage "Marcoule" ein Ofen zur "Behandlung" schwach radioaktiver Abfälle der von einer Tochterfirma des staatlichen Stromkonzerns EDF betrieben wird. Dabei wurde ein Mensch getötet und vier weitere verletzt, einer davon schwer. Auch wenn der Vorfall von den Verantwortlichen noch am gleichen Tag als reiner Industrieunfall dargestellt wurde, darf man nicht übersehen, dass es sich um einen schweren Unfall mit Todesfolge in einer Atomanlage handelt, in der mit radioaktivem Müll hantiert wird, und dass auf dem "Marcoule"-Gelände so ziemlich alles vertreten ist, was als Voraussetzung für den Betrieb der französischen Atomkraftwerke notwendig ist. - Und was das Märchen mit dem Titel "Radioaktivität wurde nicht freigesetzt" angeht: Wenn sich zur Zeit der Explosion radioaktives Material in dem betroffenen Ofen befand, dann kann mir jedenfalls niemand erzählen, dass dieses infolge der Explosion nicht im Gebäude verteilt worden ist ...

"Es ist aus einem Atomkraftwerk noch niemals ein Atom entflogen,
und wenn das nicht die Wahrheit ist, dann ist es halt gelogen!"
(Zitat aus einem Kommentar in der "Ärzte Zeitung")

Gefährlich strahlender Müll, unwillige Konzerne, ... 
Von den 420 Stellplätzen vor Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll im Brennelementlager bei Gorleben sind bisher erst 102 mit Castor-Behältern belegt. Doch schon jetzt wurden bei Messungen am Zaun des Lagers alarmierend hohe Werte festgestellt. Der für Ende des Jahres geplante Atommülltransport in elf Castoren nach Gorleben würde die von dem Atommüllager ausgehende Neutronenstrahlung noch einmal erhöhen ...

Oktober 2011

Gorleben: Akten belegen politische Willkür
Neue Akten des Gorleben-Untersuchungsausschusses belegen: Die damalige Regierung des Landes Niedersachsen traf die Entscheidung für den Standort "Gorleben" im Jahre 1976 aus rein politischen Gründen und drückte diese aus innerhalb von drei Wochen durch. Nachdem Gerichte den Weiterbetrieb und den Neubau von Atomkraftwerken von einem Nachweis über den Verbleib des bei deren Betrieb produzierten hochradioaktiven Mülls abhängig gemacht hatten, drängte die Entscheidung über einen Standort für ein Atommüll-"End"-Lager. Bereits im Frühjahr 2010 hatte Greenpeace Dokumente veröffentlicht, die keinen anderen Schluss zulassen, als dass alle Genehmigungen zum Bau und für den Betrieb von Atomkraftwerken seit der politischen Festlegung auf den Salzstock bei Gorleben als nationales Atommülllager für hochradioaktiven Atommüll aufgrund der Lügen der Regierung des Landes Niederdachsen unter Herrn Albrecht (CDU, Niedersachsen, damals Ministerpräsident) erteilt wurden ...

Die Zahlentricks der Atompolitik
Berechnungen der internationalen Umweltschutzorganisation "Greenpeace" zufolge könnte der Grenzwert von 0,3 Millisievert (mSv) am Atommülllager "Gorleben" in diesem Jahr überschritten werden. Am Ende des Jahres werde die Strahlenbelastung dort voraussichtlich bei 0,305 mSv liegen. Greenpeace fordert deshalb, den für Ende November 2011 geplanten Castor-Transport nach Gorleben abzusagen. Herr Sander (FDP, Niedersachsen, Umweltminister) argumentierte demgegenüber mit einem voraussichtlichen Jahresgrenzwert in Höhe von lediglich 0,233 mSv. Greenpeace hat dem niedersächsischen Umweltministerium daraufhin vorgeworfen, es gehe von einer zu hohen natürlichen Radioaktivität aus und habe bei der Berechnung nicht alle Strahlungsarten berücksichtigt. Außerdem seien bei der Kombination verschiedener Messergebnisse erhebliche Fehler gemacht worden ...

November 2011

Harakiri
Herr Yasuhiro Sonoda (Japan, Parlamentsabgeordneter) hat im Beisein von Journalisten ein Glas Wasser Wasser ausgetrunken, das aus der Dekontaminierungsanlage in Fukushima stammte. Bei diesem merkwürdig bekannt anmutenden Ritual soll er sichtlich nervös gewirkt haben ... Früher war es für Japaner ja durchaus üblich, Harakiri zu begehen, bevor ihnen das im Jahre 1868 verboten wurde. Wie man hört, soll es aber auch immer wieder welche gegeben haben, die sich über dieses Verbot hinweggesetzt haben. Hierzulande sind die Politiker ja nicht so sehr für Harakiri zu haben. Die opfern stattdessen lieber ein paar vermeintlich harmlose Bauern und lagern den Atommüll der vergangenen 60 Jahre - und natürlich auch noch den der nächsten 10 Jahre! - erst einmal in einer "Kartoffelscheune" zwischen. Unter der Erde, im Salzstock bei Gorleben, werden derweil still und heimlich weiterhin Fakten geschaffen - immer schön nach dem Motto: "Die im Dunkeln sieht man nicht." ... Die vermeintlich harmlosen Bauern-Opfer lassen derweil schon mal die Motoren ihrer Trecker warmlaufen und werden den Atomkonzernen und ihren politischen Handlangern auch im Novemmber 2011 wieder gehörig auf die Füße treten ...

Ein klein wenig schizophren
Auf der Titelseite des Bremerhavener Sonntagsjournals war am 06.11.2011 überraschenderweise zu lesen, Widerstand gegen weitere Castor-Transporte in das Atommülllager bei Gorleben rege sich jetzt auch im wespenfarbenen Lager. Herr Sander (FDP, Niedersachsen, Umweltminister) habe gesagt, Zitat: "Der nächste Castor-Transport ist politisch absolut falsch und wird uns in der neuen Diskussion um einen wirklich guten Standort für ein atomares Endlager erheblich belasten. Für eine vorurteilsfreie Erkundung Gorlebens und die Suche nach anderen Standorten brauchen wir endlich Ruhe und keine neuen Transporte. Das Beste wäre ein Castor-Moratorium." Dabei war es gerade einmal sieben Tage her, seit er grünes Licht für den Ende November 2011 geplanten Castor-Transport aus der Atommüllaufbereitungsanlage bei La Hague (Frankreich) gegeben hatte. Ist das nicht ein klein wenig schizophren? Oder sollten Herr Sander und sein Ministerium etwa plötzlich zu Atomkraftgegnern mutiert sein? ...

Castor-(Informations)-Blockade
Drei Wochen vor dem geplanten Start des Atommülltransports im französichen La Hague: Der private Betreiber des Atommülllagers "Gorleben" verweigert den politischen Kontroll-Organen den Zugang zum Atommülllager. Das niedersächsische Umweltministerium verweigert mit der Absage seiner Teilnahme an der Sitzung des Umweltausschusses des Bundestages die Aufklärung drängender Fragen ...

Die Schuldigen sitzen nicht im Wendland
Wer allein um des schnellen Profits willen skrupellos die Welt unserer Nachkommen  auf zig Millionen von Jahren hinaus mit seinen gefährlich strahlenden Hinterlassenschaften bedroht, der macht sich eines Vergehens schuldig, für dessen Schwere mir auch nach all den Jahren noch nicht der passende Ausdruck eingefallen ist! Alle die dagegen demonstrieren und die sich dem atompolitischen Irrsinn widersetzen handeln aus Notwehr ...

Kein deutsches Geld für neue Atomkraftwerke!
Selbst wenn morgen das letzte Atomkraftwerk in Deutschland abgeschaltet werden würde, wäre das Thema "Atomkraft made in Germany" noch lange nicht erledigt. Jeder Stromkunde, der seinen Strom von E.on oder von RWE bezieht, hilft dabei, den Neubau von Atomkraftwerken zu finanzieren: E.ON will in Finnland und RWE in den Niederlanden ein neues Atomkraftwerk bauen. Darüber hinaus hält die Bundesregierung an ihrer Zusage für eine Hermes-Bürgschaft zur Finanzierung des neuen Atomkraftwerk-Blocks "Angra-3" in Brasilien in Höhe vom 1,3 Millionen Euro fest ...

Wer dem Teufel seine Seele verpfändet
Für Herrn Schröder (CDU, Samtgemeinde Gartow, Bürgermeister) und seine Anhänger ist die Welt im Wendland noch in Ordnung. Dank der in Ansiedlungsverträgen vereinbaren jährlichen Zahlung in Höhe von 830000 Euro hat seine Samtgemeinde Gartow keine Schulden, aber ein Thermalbad und eine Mehrzweckhalle. Er meint, er habe einen Anspruch, dass Gorleben zu Ende erkundet wird. Irgendwann müsse da mal ein Ergebnis her. Auch zu dem im Wendland tief verwurzelten Widerstand gegen die Atomkraft und den Ausbau des sogenannten "Erkundungsbergwerks" zum Atommülllager hat der Herr Bürgermeister seine ganz eigenartige Ansicht: "Das ist doch auch nichts anderes mehr als ein Schützenfest." ...

Kein öffentliches Interesse?
Auch nach einem vierstündigen Gespräch zwischen "Greenpeace" und dem Umweltministerium des Landes Niedersachsen (NMU) über die Strahlenwerte am Atommülllager Gorleben ist der Vorwurf von "Greenpeace", der gesetzliche Grenzwert von 0,3 Millisievert werde in diesem Jahr überschritten, nicht ausgeräumt worden. Während "Greenpeace" seine Aussage öffentlich auf seiner Internetseite untermauert, verweigerte das NMU der Umweltschutzorganisation die Einsicht in entscheidende Akten. Begründung: Das Ministerium kann kein öffentliches Interesse an der Akteneinsicht erkennen ...

Protest könnte Castor Start beeinflussen
Das französische Netzwerk Atomausstieg ("Réseau Sortir du Nucleaire") meldete, der Castor-Transport nach Gorleben werde einen Tag früher als bis dahin geplant abfahren. Zur Begründung heiße es, aus Sicht des Betreibers der Atommmüll-Aufbereitungsanlage in La Hague, Areva, und der französischen Bahngesellschaft SNCF sei die Mobilisierung, insbesondere in Frankreich, in diesem Jahr so stark, dass ein reibungsloser Transport nicht gewährleistet werden könne ...

Wenig überzeugend und unwissenschaftlich
Auch nach Einschätzung des "Wissenschaftlichen Diensts des Bundestags" wirkt die Auswertung des Landes Niedersachsen "wenig überzeugend" und "unwissenschaftlich". So fehle etwa eine "kritische Auseinandersetzung mit Unsicherheiten und Fehlergrenzen". Damit stützt der Wissenschaftliche Dienst die von "Greenpeace" geäußerte Kritik am Umgang des Umweltministerium des Landes Niedersachsen mit den Messdaten und an der Genehmigung für den Castor-Transport ...

Gewerkschaft der Polizei gegen Castor-Transport
Die "Gewerkschaft der Polizei" (GdP) Rheinland-Pfalz fordert die Regierung des Landes Rheinland-Pfalz auf, den Castor-Transport von Frankreich nach Gorleben zu stoppen. Aufgrund der Ergebnisse der Radioaktivitätsmessungen während des Castor-Transports im November 2010, die von der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" vorgenommen und veröffentlicht worden waren, befürchte die GdP-Rheinland-Pfalz, die Polizeibeamten könnten einer höheren Strahlendosis ausgesetzt sein, als bisher angenommen wurde ...

44 Mal Fukushima: Die tödliche Fracht ist unterwegs ...

Der Jahresgrenzwert an der Lagerhalle für den hochradioaktiven Atommüll wird nach Angaben von "Greenpeace" mit hoher Wahrscheinlichkeit überschritten werden - auch ohne die 11 zusätzlichen Castoren, deren Inhalt mit dem 44-fachen dessen strahlt, was bis zum November 2011 aus der zerstörten Atomkraftanlage "Fukushima-I" in die Umwelt gelangte. Nach Angaben des Umweltministerium des Landes Niedersachsen ist die Halle - die im Wendland "Kartoffelscheune" genannt wird- nicht gegen Terroranschläge gesichert. Im Abstand von zwei Metern strahlen die Castoren mit 36,73 µSv/h - dem 367-fachen des Grenzwerts für den Schutz von Einzelpersonen der Bevölkerung. Nach Ankunft der Castoren in Dannenberg hat "Greenpeace" selbst in einer Entfernung von etwa 14 Metern noch eine Neutronenstrahlung in Höhe von 4,5 µSv/h gemessen. Das war über 600 Mal mehr als die wenige Stunden zuvor am gleichen Ort gemessene Hintergrundstrahlung durch Neutronen - trotz der hochgepriesenen Abschirmung der Castoren. Und trotz alledem fuhr der Transport mit den Castoren - der zumindest aufgrund der drohenden Überschreitung des Jahresgrenzwerts am Atommülllager bei Gorleben gar nicht hätte genehmigt werden dürfen - dicht an Wohngebieten vorüber.

  • Castor startet einen Tag früher mit Verspätung
    Eigentlich hätte der Castortransport sich wohl - wie zuvor von "Sortir de nucléaire" bekannt gegeben - tatsächlich einen Tag früher, am 23.11.2011, um 14:36 Uhr auf den Weg machen sollen. Doch bevor er sich überhaupt in Bewegung setzen konnte, hatte der Zug bereits eineinhalb Stunden Verspätung ...
  • 1000 Atomkraftgegner im Camp bei Valognes!
    Einen Tag vor dem Start des Atommüllzuges meldete "Sortir du nucléaire" (Organisation der französichen Atomkraftgegner), der Verkehr in Valognes sei eingestellt worden. Zwischen Lison und Cherbourg gebe es auf einer Strecke von über 70 Kilometern keinen Bahnverkehr mehr. Außerdem war die französische Verwaltung wohl äußerst nervös - wegen eines Camps in Valognes. Erwartet wurden dort aber "nur" einige wenige hundert Atomkraftgegner.  Am Ende waren es mehr als 1000 Menschen, die sich im Camp bei Valognes versammelt hatten. In Anbetracht dessen, dass Frankreich "Die Atomnation" Europas ist und dass laut "Greenpeace" beim Castor-Transport im letzten Jahr nur Aktivisten der Umweltschutzorganisation vor Ort waren - eine beachtliche Wende in Frankreich, die Hoffnung macht ...
  • Protest macht keinen Sinn mehr ... - Hallo?
    Herr Kretschmann (Grüne, Baden-Würtemberg, Ministerpräsident): "Protest macht jetzt eigentlich keinen Sinn mehr. Beschlossen ist: Deutschland steigt aus der Atomkraft aus." Hallo? Liegt Baden-Würtemberg etwa seit neuestem auf einem anderen Planeten? Beschlossen wurde, dass die verbliebenen 9 Atommeiler in der Summe um 30 Jahre länger laufen sollen, als es im "Atomkonsens" aus dem Jahre 2000 vereinbart worden war. Punkt! ...
  • Die strahlende Fracht ist auf dem Weg
    Der CastorTicker meldete, bei einer Hintergrundstrahlung von 0,13 µSv/h würden die Castoren im Abstand von zwei Metern mit 1,65 µSv/h strahlen. Auch später in Lérouville sei die Strahlung gemessen worden. In einem Abstand von 30 Metern seien dort 0,45 µSv/h festgestellt worden.  Laut §5 der Strahlenschutzverordnung beträgt der Jahresgrenzwert der effektiven Dosis im Kalenderjahr für den Schutz von Einzelpersonen der Bevölkerung 1 mSv ...
  • Castor - Besorgniserregende Strahlung
    Später wurden aktualisierte Messwerte veröffentlicht: In einem Abstand von 2 Metern seien 37 µSv/h gemessen worden. Bei dieser Angabe wurde außerdem nach Neutronen- (25 µSv/h) und Gammastrahlung (12 µSv/h) differenziert. In Deutschland gilt für die Äquivalentdosis - zusätzlich zur natürlichen Hintergrundstrahlung - der Grenzwert 0,1 µSv pro Stunde. Mit 36,73 µSv/h war der Grenzwert im Abstand von 2 Metern vom Castor um das 367-fache(!) überschritten ...
  • Gorleben ist nicht sicher vor Terroranschlägen?
    Inzwischen gibt es auch eine offizielle Begründung dafür, warum der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" die Einsicht in die Akten bezüglich der Grenzwertüberschreitung am Atommülllager bei Gorleben verweigert wird: Die Informationen innerhalb des Reports würden einen Terroranschlag ermöglichen. - Ach: Ist Gorleben etwa nicht sicher vor Terroranschlägen? ...
  • Rekord von 2010 gebrochen
    Am 27.11.2011 wurde der 92-Stunden-Rekord des bis dahin längsten Castor-Transpots im Jahre 2010 gebrochen! ...
  • "... Es wird das Ende von Gorleben"
    Am 28.11.2011 um 4.17 Uhr erreichte der Castor-Transport die Zwischenetappe Dannenberg-Ost. Die Durchfahrt des Zuges war nur möglich, weil Atomkraftgegner der Bäuerlichen Notgemeinschaft, die sich in einer Betonpyramide auf der Schiene angeschlossen hatten, nach einer Beratung beschlossen hatten, sich selbst freizuschließen. Herr Ehmke (Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Sprecher): "Der Castor-Transport ist jetzt schon sinnfälliges Symbol für das Scheitern der Atommüllpolitik. Die vielen Menschen wehren sich gegen das Weiterso in Gorleben allen Ankündigungen der politischen Klasse zum Trotz. Der Zwischenstopp in Dannenberg ist nicht das Ende der Demonstrationen, es geht um das Ende von Gorleben."
  • Keinen Atommüll in meiner Zukunft lagern!
    Auf einem der Trecker am Auftaktpunkt West des Demonstrationszugs zum Kundgebungsgeländes am Ortsrand von Dannenberg saß ein kleiner Junge mit einem selbstbemalten Pappschild in der Hand. Darauf war zu lesen: "Ich will Bauer werden. Kein Atommüll in meiner Zukunft lagern. - Wie gerne würde ich ihm sagen, dass er sich keine Sorgen um seine Zukunft machen muss, ...
Dezember 2011

Polen spielt mit dem atomaren Feuer
Während andere Länder am Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie arbeiten bzw. darüber nachdenken, wie sie das bewerkstelligen können, plant Polen die Wiedereinführung der Atomkraft. Es gibt jedoch Chancen, dagegen anzugehen und den Neubau polnischer Atomkraftwerke zu verhindern ...

Das war das Jahr 2011 - Über den Tellerrand 
2011 steht für den ungebrochenen Widerstand und die Fortsetzung der Großen Demonstrationen hunderttausender Menschen im Kampf gegen die "Laufzeitverlängerung" der wespenfarbenen Bundesregierung. Und es war das Jahr, in dem es zum zweiten Mal in der Geschichte des Atomzeitalters zum Super-GAU kam. Das Seebeben vor der Küste Japans, das zum Auslöser der atomaren Katastrophe von Fukushima wurde, war - in Verbindung mit weiteren Großdemonstrationen - auch der Beginn vom Ende der Laufzeitverlängerung ...


  juwi's welt  |  Impressum  |  Datenschutz  |